Sind die Auswirkungen der Flüchtlingskrise auf dem Stellenmarkt noch spürbar?
20.09.2019
Zum Tag des Flüchtlings am 27. September lohnt sich der Blick auf den Stellenmarkt: Die Adecco Group hat Stellenangebote im Bereich Asyl- oder Flüchtlingsangelegenheiten und deren Bedeutung für den Arbeitsmarkt untersucht. Insgesamt belegt der Adecco Stellenindex in den Sektoren Soziales, Bildung und Sicherheit einen weiterhin hohen Bedarf an Fachkräften in der Flüchtlingshilfe und -integration, übergreifend flacht die Nachfrage jedoch ab.
Nachdem die Flüchtlingskrise 2015 die Nachfrage nach Arbeitskräften im Bereich Asyl- oder Flüchtlingsangelegenheiten stark anstiegen ließ, flacht dieser Bedarf 2019 erstmals wieder ab. Die höchste Anzahl an Ausschreibungen in diesem Bereich weisen die Monate Juni 2018 mit 1.710 sowie Januar 2019 mit 1.694 Positionen auf. Aktuell werden deutschlandweit noch rund 1.300 Stellen in diesem Bereich angeboten.
In diesen Berufen ist der Bedarf am höchsten
Am häufigsten nachgefragt werden nach wie vor Sozialarbeiter und Sozialpädagogen. Seit 2015 wurden insgesamt 2.136 Positionen für Mitarbeiter mit dieser Qualifikation ausgeschrieben (Stand: 2019). Ebenfalls hoch ist der Bedarf an Sachbearbeitern (1.273 Stellenangebote), der sich mit dem deutlich gestiegenen Verwaltungsaufwand durch Geflüchtete erklären lässt. Auf Platz drei der an den stärksten nachgefragten Berufe stehen Sicherheitsfachkräfte für Flüchtlingsunterkünfte (777 Stellenangebote).
Im Gegensatz zu 2015 ist die Nachfrage nach IT-Fachkräften, die im Bereich Asyl- oder Flüchtlingsangelegenheiten für funktionierende EDV-Infrastrukturen sorgen, im Jahr 2019 stark gesunken. Waren es im ersten Halbjahr 2015 noch 195 Stellenangebote, wurden im Jahr 2019 bisher nur 39 Softwareentwickler in diesem Bereich auf dem deutschen Stellenmarkt gesucht.
Stärkste Nachfrage besteht weiterhin in Bayern
Betrachtet man die regionale Ebene, führt Bayern die Statistik an. 19,6 Prozent aller von Januar bis Mai dieses Jahres ausgeschriebenen Stellenangebote im Bereich Asyl- oder Flüchtlingsangelegenheiten, wurden dort angeboten. Auch in Nordrhein-Westfalen (14,6 Prozent) und Baden-Württemberg (14,3 Prozent) ist der Anteil ausgeschriebener Stellen für diesen Bereich hoch. Berechnungen der Internationalen Organisation für Migration, kurz IOM, begründen dies damit, dass etwa die Hälfte aller Asylsuchenden in diesen drei Bundesländern registriert ist. Insgesamt wurden im Jahr 2019 in Deutschland bis Juli 86.350 Erstanträge auf Asyl gestellt.
Jobs für Geflüchtete oft im handwerklichen Bereich
Doch auch die Geflüchteten selbst brauchen Arbeit. Die gute Nachricht: Mittlerweile wird in vereinzelten Stellenangeboten explizit erwähnt, dass „Flüchtlinge willkommen“ sind. Bei diesen Ausschreibungen handelt es sich überwiegend um handwerkliche Berufe und Ausbildungen wie Malergesellen/Malerhelfer, Friseure oder Bauhelfer. Dadurch macht der Adecco Stellenindex auch deutlich, dass zukünftig mehr Flüchtlinge durch Arbeit und Vergütung in das bestehende Sozialsystem integriert werden könnten.
Adecco ist Profi darin, Menschen in Arbeit zu bringen. Gerade beim Thema Flüchtlinge hat sich in der jüngeren Vergangenheit gezeigt, dass Zeitarbeit als Integrationsmotor dient. Flüchtlinge sollten so schnell wie möglich in ein geregeltes Arbeitsumfeld gelangen – nur dann kann Integration funktionieren. Es hilft, neue Kompetenzen zu erwerben, Sprachkenntnisse zu verbessern und Kontakt mit der Gesellschaft aufzunehmen. Vor diesem Hintergrund ist die Adecco Group bestrebt, Flüchtlingen den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern. Seit 2015 hat Adecco Deutschland rund 5.800 Flüchtlingen einen Arbeitsplatz verschafft.
Pressekontakt The Adecco Group
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Die Adecco Group ist in Zürich (Schweiz) ansässig. Die Adecco Group AG ist in der Schweiz registriert (ISIN: CH0012138605) und an der SIX Swiss Exchange (ADEN) notiert. Die Gruppe stützt sich auf acht Leitmarken: Adecco, Modis, Badenoch & Clark, Spring Professional bzw. DIS AG, Lee Hecht Harrison, Pontoon, Adia, YOSS und General Assembly.