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Adecco Stellenindex: Was Berufseinsteiger jetzt können müssen

Die Anforderungen an Berufseinsteiger haben sich in den letzten 30 Jahren grundlegend gewandelt. Wurde die nötige Praxiserfahrung zuvor während der Ausbildung gesammelt, um dann nahtlos in den Job zu wechseln, dem viele ihr Leben lang treu blieben, sieht das heute anders aus. Welche Fähigkeiten müssen Young Professionals des Arbeitsmarktes 4.0 haben, wenn sie ins Berufsleben starten? Welche Skills sind in Zeiten der Digitalisierung gefragt? Der Adecco Stellenindex hat rund 105.400 Stellenangebote für Young Professionals und 142.500 Ausbildungsangebote im letzten Jahr untersucht.

Mehr Hochschulabsolventen, mehr Anforderungen?

Viel mehr junge Menschen machen heutzutage Abitur, worauf oft auch ein Studium folgt. Laut dem Statistischen Bundesamt konnten 53 Prozent der 20- bis 24-Jährigen im Jahr 2017 eine allgemeine Hochschulreife nachweisen. Zum Vergleich: in der Gruppe der 60- bis 64-Jährigen waren es lediglich 26 Prozent. Gleichzeitig meldete das Statistische Bundesamt eine Rekord-Zahl an Studierenden. Rund 2,9 Mio. waren 2018 an den deutschen Universitäten und Hochschulen immatrikuliert, 42 Prozent mehr als noch im Wintersemester 2008/2009. Allerdings werden durch diese Entwicklung auch immer öfter Hochschulabschlüsse als die wichtigste Voraussetzung verlangt. In rund 65 Prozent aller Stellenangebote, die sich an Young Professionals richteten, war entweder ein Bachelor, Master, Diplom oder allgemein ein Hochschulabschluss Bedingung.

Apropos Abitur: Wer den Einstieg ins Arbeitsleben über eine berufliche Ausbildung in Erwägung zieht, kann mit einem höheren Schulabschluss bei dem potentiellen Arbeitgeber punkten. In jeder fünften angebotenen Ausbildung der letzten zwölf Monate wurde von den Unternehmen das Abitur gewünscht.

 

Erfahrung sammeln lohnt sich

Ähnlich wichtig wie der Abschluss ist für die Berufseinsteiger die gesammelte praktische Erfahrung. In 78 Prozent der ausgeschriebenen Stellen wünschten sich Unternehmen Kandidaten mit erster beruflicher Erfahrung. Berufseinsteiger, die sich gegen die Vorzüge der dualen Ausbildung entschieden haben, sollten daher immer versuchen, neben dem Studium Berufserfahrung zu sammeln. In vielen Studiengängen sind deshalb Pflichtpraktika Teil der Studienordnung. Doch in welchen Berufsgruppen ist ein absolviertes Praktikum tatsächlich eine Bedingung für die Einstellung im Unternehmen? Am häufigsten wird Berufserfahrung in Form von Praktika im Bereich Finanz- u. Rechnungswesen vorausgesetzt (20 Prozent), gefolgt von Beratungsberufen (18 Prozent) und dem Personalwesen (16 Prozent).

Durch die Globalisierung werden Englischkenntnisse immer wichtiger

Die Welt und somit auch die Arbeitswelt werden immer internationaler. Die Young Professionals der Generationen Y und Z reisen viel, vernetzen sich global, lassen sich in Zweigstellen entsenden oder arbeiten in deutschen Städten in internationalen Konzernen. Da sollte man sich zu verständigen wissen, am besten in fließendem Business Englisch. Das erwarten zumindest die Arbeitgeber in mehr als der Hälfte aller Stellenangebote (55 Prozent).

Insbesondere Young Professionals, die einen Job im Rechts- und Steuerwesen suchen, sollten fließendes Englisch mitbringen. So wurde dieser Hard Skill in zwei von drei Stellen für Junior Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder Rechtsreferendare nachgefragt. Auch im Consulting sowie in IT-Berufen sollten Berufseinsteiger mit guten Englischkenntnissen aufwarten können. Allein in der Berufsgruppe IT/Telekomunikation wurde Englisch in fast 12.000 Stellenangeboten erwähnt.

Für Auszubildende sind Englischkenntnisse vor allem im Hotel- und Gastgewerbe erforderlich. In der entsprechenden Berufsgruppe wurde dieser Hard-Skill in den vergangenen 12 Monaten in 8.760 Ausbildungsstellen von den zukünftigen Azubis erfordert. In rund drei Prozent der Jobs für Young Professionals erwarten die Unternehmen neben der sprachlichen auch eine interkulturelle Kompetenz in Form von Auslandsaufenthalten. Für angehende Azubis spielt diese Qualifikation eine viel geringere Rolle und wird nur in einer von hundert Anzeigen genannt.

Selbstständigkeit und Eigenverantwortung sind die wichtigsten Soft Skills

Betrachtet man die Anforderungen an die Soft Skills der jungen Bewerber, setzen die Unternehmen eine selbständige und eigenverantwortliche Arbeitsweise am häufigsten voraus (51 Prozent), wobei sie mit den Azubis noch nachsichtiger sind und die Selbständigkeit nur in 20 Prozent der Stellen erwarten. Teamfähigkeit spielt sowohl für Young Professionals (45 Prozent) als auch für Auszubildende (34 Prozent) eine übergeordnete Rolle. Ausgeprägte analytische Fähigkeit gewinnt in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung und wird in 28 Prozent der Berufseinsteiger-Jobs vorausgesetzt. Lernbereitschaft und Belastbarkeit (jeweils 11 Prozent) werden hingegen häufiger von Azubis verlangt.

 

 

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